Immer wieder werde ich gefragt, wo man denn jetzt am Besten wandern gehen sollte, was sich am "meisten lohnen würde", "wo es denn am schönsten sei". Ich stelle darauf immer eine Gegenfrage: "Warst du schon mal im Elbsandsteingebirge?", denn wer noch nie da war, wird so oder so begeistert sein... denn alle Wege haben ihren Reiz, sie führen eigentlich immer an spektakulären Aussichten vorbei, bieten schöne Picknickplätze und ausreichend Erholung.
Wanderung zum Prebischtor
Nicht nur auf der sächsischen Seite gibt es ein gigantisches Netz an ausgebauten Wanderwegen, sondern auch hinter der Ländergrenze in der Böhmischen Schweiz (geht nahtlos in die Sächsische Schweiz über). Die Böhmische Schweiz ist erst seit 2010 ein Nationalpark. Zusammen mit dem sächsischen Teil bilden beide Nationalparks das Elbsandsteingebirge.
Immer wieder werde ich gefragt, wo man denn jetzt am Besten wandern gehen sollte, was sich am "meisten lohnen würde", "wo es denn am schönsten sei". Ich stelle darauf immer eine Gegenfrage: "Warst du schon mal im Elbsandsteingebirge?", denn wer noch nie da war, wird so oder so begeistert sein... denn alle Wege haben ihren Reiz, sie führen eigentlich immer an spektakulären Aussichten vorbei, bieten schöne Picknickplätze und ausreichend Erholung.
Aber wenn ich denn schon etwas empfehlen muss, dann ist es (unter anderem) eine Wanderung zum Prebischtor, ein natürlich aus Sandstein geformtes Felsentor, welches auch als Nationalparksymbol für die Böhmische Schweiz gilt, weil es das größte Felsentor im gesamten Nationalpark ist.
Ich empfehle diese Wanderung nicht wegen dem schon spektakulären Felsentor, sondern weil es eine abwechslungsreiche Tour per Boot/ Zug und Fuss bedeutet, welche ich euch heute gerne zeigen möchte.
Von Dresden kommt man supergut mit dem Zug hin. Der fährt regelmäßig und man ist unabhängig, weil er eigentlich immer fährt. Nach einer guten Stunde kommt man zur Grenze. Man setzt ganz unkompliziert mit der Fähre über und schon ist man in Hrensko an dem wunderschönen, sauberen Flüsschen, der "Kamenice". Hier wandern sogar wieder Lachse zum Laichen her, den ganzen Weg aus der Nordsee. Wahnsinn oder?
Nun wandert man eigentlich immer die Kamenice entlang bis man zur ersten Klamm kommt, der Edmundsklamm. Hier sollte man unbedingt einsteigen (man kann aber auch weiter wandern am Wanderweg neben dem Flüsschen, ansonsten 3,50 € pro Fahrt).
Wie lang brauche ich für diese Wanderung?
Für die Wanderung solltest du einen ganzen Tag einplanen. Wer schon zu spät ist und erst nachmittags in der Böhmischen Schweiz ankommt, der beachte bitte nur die letzte Fährfahrt (einzusehen am Fahrplan direkt an der Elbe vor Ort), denn man sollte ja auch wieder nach Hause kommen. Die letzten Boote in der Klamm fahren 17:00.
Wer unbedingt spontan abkürzen muss, kann das über das verschlafene Dorf "Mezná" tun. Der Abzweig vom Hauptwanderweg kommt dann linkerhand nach der "Edmundsklamm", weiter dann den "Mühlenweg" entlang in einer schönen Runde zurück nach Hrensko. Dann sieht man zwar das Prebischtor nicht mehr, hat aber eine Bootsfahrt gemacht und geht auch sonst einen sehr schönen, viel kürzeren Wanderweg durch das Kamenicer Tal.
Was ist sonst noch zu beachten?
Naturschutz ist mir schon immer wichtig gewesen. Da tut es jetzt auch keinen Abbruch nochmal auf wichtige Dinge hinzuweisen. Im schlimmsten Falle, endet ein Fehlverhalten im Nationalpark mit einer hohen Geldbuße oder Schlimmeren, so wie letztes Jahr, wo in der Kernzone bei extremer Dürre geraucht/gekocht wurde und der Wald gebrannt hat. Immer wieder unter-/ überschätzen sich die Leute, so ein Schaden ist schnell angerichtet, auch wenn man es nicht bemerkt. Nationalparkranger treffe ich in letzter Zeit häufiger an, was sicherlich auch mit der immer steigenden Popularität des Nationalparks in den letzten zwei, drei Jahren zu tun hat.
- es sollte selbstverständlich sein im Naturschutzgebiet oder in den Kernzonen kein Feuer zu machen, ist es leider aber nicht. Immer wieder sehe ich rauchende Menschen, die ich dann freundlich darauf hinweise. Ich bin kein Rauchfeind, aber der Wald ist sehr anfällig (gerade in den immer häufiger vorkommenden Dürreperioden), zuviel kann verloren gehen.
- Beim Wandern habe ich immer eine extra Mülltüte mit, weil es öfters mal Menschen gibt, die ihre Verpackungen "verlieren", ich sehe ein, dass das passieren kann, soll es aber nicht. Ist auch nicht schwer, mitgebrachten Müll entsorgt man am besten zu Hause, wo das Mülltrennen eh besser geht. Schwer zu tragen ist das auch nicht. So habe ich das schon als Kind immer gemacht.
- Bitte nutzt wenn möglich die Toiletten in den umliegenden Dörfern, Restaurants oder öffentlichen Toiletten. Tissue- Papier verottet nicht so leicht, überall sieht man Reste auf dem Wegesrand, das trübt die Wanderstimmung und schädigt auch zusätzlich noch die Umwelt.
- In der Kernzone sollte man die Wege nicht verlassen, auch nicht um mal schnell ein Foto zu machen, man läuft eventuell auf seltene Pflanzen- oder Pilzarten, die ja eigentlich dort geschützt werden sollten und die sonst auch nicht mehr viele Ausweichgebiete haben
An Ausrüstung braucht es nicht viel: genügend Wasser (gerade an sehr heißen Tagen), Kopfschutz, evt. Sonnencreme, etwas zu Essen für unterwegs und schon kann es los gehen. Eine Wanderkarte ist toll, muss aber nicht sein: Die Eintrittskarte der Edmundsklamm hat eine süße ausreichende "Übersichtszeichnung" der Wanderwege und Wanderzeiten, sodass man nicht verloren gehen kann. Festes Schuhwerk ist nur bei schlechtem Wetter vonnöten, ansonsten reichen auch Sportschuhe oder anderes bequemes Schuhwerk.
Desweiteren sollte man Bargeld mitnehmen (Fährfahrten, Klammfahrten, evt. Gulasch- Essen in Hrensko). Euro sind ausreichend und werden akzeptiert. Für eventuelle Kontrollen, sollte man auch einen Reisepass oder Personalausweis mit sich führen (das habe ich allerdings noch nie erlebt seit Schengen, aber es gibt wohl vereinzelt Kontrollen).
18.09.2019, 18:00 @ Jule
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