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Letztes Update: 27.07.2024 11:15

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Wohnen mal anders - Der Vanlife-Trend in der Dresdner Neustadt

Es soll um das Leben im Auto gehen und darum, warum man sich dafür womöglich keinen schöneren Ort vorstellen kann, als die Straßen der Neustadt. Und es geht natürlich auch darum, was das mit dem Antlitz dieses wunderschönen Stadtteils macht.


Wie bestimmt einigen unserer Leser bekannt ist, handelt es sich bei der Neustadt um einen wahrlich einmaligen und besonderen Ort. Sie ist dabei vielmehr eine ganz eigene bunte und magische Welt, die einen binnen weniger zurückgelegter Meter bereits in ihren Bann zu ziehen weiß. Liegt es an ihren bunten Fassaden, dem interessanten Klientel, daran, dass das Leben vornehmlich außerhalb der Häuser auf den romantischen Straßen stattzufinden scheint, den abwechslungsreichen Lokalitäten oder daran, dass das Kontakteknüpfen gefühlt nirgendwo leichter von der Hand geht als hier – so hat man doch jederzeit das Gefühl, inmitten einer fremden Stadt genau am richtigen Ort zu sein. Wahrscheinlich ist eben genau dieser Aspekt Grund dafür, dass die Neustadt seit Jahrzehnten für Dresdner und Neuzugezogene ein beliebtes Pflaster zum Wohnen darstellt.

Die in der Neustadt dargebotenen Wohnformen glänzen ebenso vor Individualität und Einzigartigkeit wie alles andere hier. Konventionell ist wohl scheinbar einfach nicht so ihr Ding und das beweist sie bereits seit Jahrzehnten jedes Jahr und jeden Tag aufs Neue, wenn man sich mal wieder denkt „So, jetzt habe ich hier wirklich alles gesehen und erlebt“ und beim Abbiegen um die nächste Straßenecke einem alles so ganz anders erscheint als am Tag zuvor, weil sich ein Straßenkünstler mit einem neuen Kunstwerk an einer Hausfassade verwirklicht hat und somit das gesamte Ambiente der Straße in ein neues Licht hüllt. Ein solch beliebtes Pflaster hat leider seinen Preis, was nur ein Grund ist, der zu diesem Artikel führt, um die Neustadt mal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten.

Hier ist Platz für die ganze Familie

Es soll um das Leben im Auto gehen und darum, warum man sich dafür womöglich keinen schöneren Ort vorstellen kann, als die Straßen der Neustadt. Und es geht natürlich auch darum, was das mit dem Antlitz dieses wunderschönen Stadtteils macht. Und warum ein Spaziergang durch dessen Straßen vor diesem Hintergrund nur umso mehr lohnt. Es wird bunt, prächtig, oldtimerlastig, minimalistisch und einfach anders – so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten.

In Tarnfarben...

Das Explorer-Mobil...

Wer also nicht in einer Großraum-WG, einem Hausprojekt aus alter Hausbesetzertradition oder einer der zumeist heute leider kaum mit einem regulären Budget bezahlbaren Wohnungen lebt, schließt sich mit wachsender Begeisterung der in der Neustadt fast beheimateten Vanlife-Szene an, die aktuell, unter anderem wesentlich getragen von Social Media, mehr denn je Konjunktur hat. Der Beweis hierfür liegt zum Beispiel in der Gründung des Wagenplatzes am Alten Leipziger Bahnhof im Jahr 2015, der, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Leben im Bauwagen in naturbelassener Umgebung sowie gleichzeitig inmitten der Stadt ermöglicht und der von Jahr zu Jahr mehr Zuwachs verzeichnet.

Der klassische T3 in bordeaux-rot...

Der Trend findet sich natürlich auch in Erscheinung der Neustädter Straßen wieder, in der fast jedes zehnte der geparkten Autos mutmaßen lässt, seinem Besitzer ein Fortbewegungsmittel wie gleichermaßen ein Zuhause sein zu können. Gemütlich sehen die Gefährte aus, oftmals - ganz im Stile der Neustadt - im Hippielook und bunt bemalt. Innen spiegelt sich der Minimalismus der modernen Zeit wider: zumeist befindet sich dort nur ein mit der Karosserie verbautes Bett (oder manchmal auch nur eine Matratze), Wassertanks, Schlafsäcke, ein paar Kisten zum Verstauen des Nötigsten und – wenn überhaupt – eine spartanisch-funktionale Küchenzeile mit kleinem Camping-Gasherd.

Die 5-Meter-Variante...

Hier nicht zu erkennen, aber ein wirklich winziges Mobil...

„Mehr braucht es eigentlich nicht“, sagen die Vertreter dieser neuen Form modernen Wohnens und je länger sie dem Lebensstil nachgehen, desto fester werden sie in dieser Überzeugung. Wie ein Kompromiss fühle es sich nach einiger Zeit gar nicht mehr an, sondern man entdecke vielmehr die damit verbundenen Freiheiten wie die Tatsache, jetzt eigentlich überall zuhause sein zu können und das ganz flexibel. Gleichzeitig habe man einfach mehr Geld zur Verfügung, weil man an Miete und Nebenkosten spart. Die Neustadt stellt dabei deshalb einen so attraktiven Stell- und Wohnort dar, weil ihre Straßen abseits des lebhaften und ereignisreichen Kerns sehr viel ruhiger sind, dabei allerdings keineswegs ihren Hippiecharakter einbüßen und zudem noch kostenfrei zur Verfügung stehen.

Ein ehemaliges Feuerwehrauto...

Das fahrende Parallelogramm...

Grün ist es zudem auch, gerade wenn man sich am allseits beliebten Alaunpark aufhält oder sich in Richtung Radeberger Vorstadt und Dresdner Heide orientiert. Nach ausgiebigem Feiern und einer langen partyreichen Nacht begibt man sich mit einem letzten Getränk auf den Heimweg, sieht dabei die Sonne über den Dächern der Neustadt aufgehen und spaziert gemütlich durch die so früh am Morgen fast leeren Straßen nur ein paar Minuten zum trauten Heim, das von außen unscheinbar irgendwo am Wegerand wartet.

Ganz futuristisch...

In himmelblau...

Die Türen geöffnet sieht es dann aus wie in einer typischen Studentenbutze mit Wohn-Ess-Schlafzimmer-Kombi und Pantryküche, nur dass sich diese Einheiten in diesem Fall oftmals auf weniger als 8qm² verteilen. Dieser Multitasking-Charakter des Innenraums bleibt dem flüchtigen Blick im Vorbeigehen oftmals verborgen und stellt gleichzeitig für eine ganze Reihe von Menschen heute eine neue Form des Reisens, Wohnens und Lebens dar.

So kann so ein Zuhause auf Rädern dann von innen aussehen...

Vielleicht hast du ja Lust, bei deinem nächsten Besuch in der Neustadt mal gezielt darauf zu achten, was dir evtl. bisher als Perspektive komplett verborgen blieb. Man bekommt in jedem Fall einiges Unerwartetes zu sehen und es lohnt sich allemal.

Der Klassiker mit Hochdach...

08.06.2019, 10:00 @ jessica
Kategorien: Dresden · Aktivitäten · Kunst und Museen · Neustadt // Schlagworte: Vanlife · Neustadt · dresden · Wohnen · Wohnform · Mietpreise · Alternatives Wohnen · Cardwelling · Wohnen im Auto · Leben im Auto · Camping · Minimalismus · low budget · Minicamper · Microcamper · Home is where you park it · urban camping · Wohnungsknappheit · Szene · Szeneviertel · Straßenleben